Fenster in der Mietwohnung – wichtige Fakten, Rechte und Pflichten

Fenster erfüllen in der Wohnung essenzielle Aufgaben und damit ist nicht nur der Blick nach draußen bzw. das Fluten des Raumes mit Licht gemeint. Sie sind ebenso entscheidend für einen geregelten Luftaustausch und sorgen für eine gute Wärmedämmung. Die Wahl des richtigen Modells ist dafür jedoch entscheidend, denn gerade alte Fenster können den heutigen Standards kaum mehr gerecht werden. Selbige stammen aus den unterschiedlichsten Baujahren und sind meist nicht mehr in allzu gutem Zustand – mitunter lohnt sich zwar noch eine Reparatur, doch gerade in Sachen Dämmung und Einbruchssicherheit macht es Sinn, zu neueren Modellen zu greifen. Unterschieden wird in der Regel zwischen folgenden Fensterfamilien:

Fenstervarianten und ihre Merkmale

 

1. Materialien als Kauf- und Unterscheidungskriterium

Geht es um den Vergleich verschiedener Fenster und Fensterkomponenten, so wird primär nach dem Material unterschieden. Infrage kommen Werkstoffe wie Holz, Kunststoff oder Aluminium,  die auch in Kombination mit anderen Materialien auftreten können oder isoliert sind. Der Profi hingegen achtet darüber hinaus auch auf den Wärmeschutz, die Sicherheit und den Schallschutz. Nicht zu vernachlässigen sind außerdem Faktoren wie die Lebensdauer, die Pflege und letztendlich auch das Wohngefühl.

 

2. Schallschutzklassen

Je nach Umfeld und baulicher Situation ist auch der Einsatz von modernen Schallschutzfenstern zu empfehlen, welche nach genormten Schallschutzklassen eingeteilt sind. Gerade dann, wenn die heimische Ruhe beispielsweise durch Straßenlärm gestört wird, haben sich die Schallschutzklassen bewährt – sie sichern somit einen ergiebigen Schlaf und ausreichend Erholung vom stressigen Arbeits- und Alltag. Damit die verschiedenen Ursachen von Lärm effektiv ausgeblendet werden können, werden Fenster mit schalldämmender Verglasung benötigt. Viele Faktoren greifen dabei ineinander, darunter die Scheibendicke, die Frequenz und das Material. Dabei gilt grob gesprochen: je dicker das Glas, desto höher ist auch die Schalldämmung. Je nach Umgebungssituation kann zwischen insgesamt sechs Schallschutzklassen gewählt werden. Folgende Beispiele verdeutlichen, wie wichtig das richtige Glas dabei ist, detailliertere Informationen hält zudem das Umweltbundesamt bereit:

 

3. Einbruchschutz

Ebenfalls nicht zu unterschätzen ist die Einbruchsicherheit eines Fensters, wobei es hier allerdings auch auf den Standort des jeweiligen Fensters ankommt. Ein Fenster mittig im zweiten Obergeschoss bietet beispielsweise keine große Angriffsfläche, auf der schwer einsehbaren Rückseite des Hauses im Erdgeschoss macht die Zusatzinvestition hingegen schon mehr Sinn. Einbruchhemmende Fenster zeichnen sich aus durch Fenstergriffe mit Drehhemmung, Anbohrschutz am Fenstergriff, Verbundsicherheitsglas und stabile Pilzkopfzapfen. Mitunter macht außerdem die nachträgliche Sicherung der Fenster durch spezielles Sicherheitszubehör Sinn. Zu beachten ist, dass ein Vermieter grundsätzlich nicht dazu verpflichtet ist, die Einbruchssicherheit der Wohnung durch zusätzliche Maßnahmen zu erhöhen. 

grosse fensterflaecheBei großen Fensterflächen muss auf die Wärmedämmwerte der angebotenen Fenster geachtet werden. Bild von Arek Socha from Pixabay

4. Verwertung alter Fenster

Alte Fenster sind wider Erwarten auch nach ihrer Nutzung noch vielseitig verwendbar. Denn sie gelten keinesfalls als Abfall, sondern vielmehr als wertvoller Rohstofflieferant. Das Thema Recycling ist aus der Fenster- und Fassadenindustrie mittlerweile nicht mehr wegzudenken, dafür stecken viel zu viele Rohstoffe in dem ehemaligen Bauschutt. Kunststoff, Holz, Metall und nicht zuletzt die Verglasung selbst können nochmals neu aufbereitet werden. Zu diesem Zweck sind bundesweite Sammelsysteme im Einsatz, die die Werkstoffe zusammenführen und aus ihnen neue Fensterprofile, Glas oder sogar erneuerbare Energie aus Gebrauchtholz machen. Holz aus Altfenstern gilt daher laut des Erneuerbare-Energien-Gesetz als CO²-neutraler Energieträger. Auch das Energiekonzept der Bundesregierung baut auf dieser Idee auf und fördert die Maßnahmen der Gebäudesanierung, bei der ein großer Teil in die Erneuerung von Fenstern fließen soll. Und bei einem Gesamtbestand von immerhin 578 Millionen Fenstereinheiten in Deutschland sind es derzeit stolze 320 Millionen, die nach energetischem Standpunkt veraltet sind. 

 

5. Effektiver Luftaustausch dank moderner Fensterlüfter

Gerade in modernen Häusern wird zudem immer häufiger auf Fensterlüfter zurückgegriffen. Grund dafür ist die Tatsache, dass die Häuser heutzutage mit einer guten Wärmedämmung ausgestattet sind, es wird also luftdicht gebaut und das wiederum bedeutet, dass durch Fenster und Türen nur noch sehr wenig Luft strömt. Das ist zwar durchaus sinnvoll, damit die Wärme nicht entweicht, andererseits behindert es aber einen ausreichenden Luftaustauch. Um den Grundluftwechsel zu unterstützen und beispielsweise Folgen wie Schimmel zu unterbinden, werden Luftaustausch-Systeme integriert, die die manuelle Lüftung  - als etwa das Stoßlüften – unterstützen. Eine der beliebtesten Arten von Lüftungssystemen sind die sogenannten Fensterlüfter bzw. Fensterventilatoren, die am Fenster installiert werden. Sie sind eine reizvolle Alternative zur Klimaanlage und überzeugen darüber hinaus auch durch ihren niedrigen Preis und den geringen Einbauaufwand. Sie teilen sich in verschiedene Varianten auf:

 

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6. Fenster in der Mietwohnung – Rechte und Pflichten

Da Fenster in der Mietwohnung ein essenzieller Bestandteil sind, kommt es zwischen Mietern und Vermietern diesbezüglich immer wieder zu Problemen und Unsicherheiten. Wer ist für die Reinigung schwer zugänglicher Fenster zuständig? Welche Rechte hat der Mieter und welche Pflichten muss der Vermieter bei Austausch oder Modernisierung erfüllen? Einige der häufigsten Fragen sollen im Folgenden beantwortet werden.